Nelson Mandela war ein interethnischer Verein, der am 28. Dezember 1988 von zwölf Freiwilligen, darunter Anton Hartung von Hartungen, Roberta Nicolodi, Alberto Stenico und Thomas Benedikter, in Bozen gegründet wurde. Federführend war der linke Bau-Gewerkschafter Salvatore Falcomatà, der Ende 1987 auf die Situation von obdach- und arbeitslosen Männern aus Nord- und Westafrika in Bozen aufmerksam geworden war. Nelson Mandela engagierte sich politisch für Einwanderer, gegen Rassismus und für Begegnungsmöglichkeiten verschiedener Kulturen. Der Verein stellte Kontakte zwischen Einheimischen und Eingewanderten her und unterstützte Migrantinnen und Migranten bei der Arbeitsvermittlung. 1992 wurde eine Zweigstelle in Meran eröffnet, die ebenfalls mit Freiwilligen besetzt war. Der Verein, der zeitweise über rund 340 Mitglieder verfügte und neben der Eigenfinanzierung auch von der Gemeinde Bozen und dem Land Südtirol unterstützt wurde, schloss 1996 seine Tore. Drei Jahre später fand ein Neustart statt, wenig später löste sich Nelson Mandela jedoch endgültig auf.