Regionenvergleich

Regionaler, transnationaler und europäischer Kontext

von Gerhard Hetfleisch

Die Migrationsgeschichte Südtirols bedarf der Einbettung in einen transnationalen und europäischen Kontext und des Vergleichs mit der Entwicklung in Nachbarregionen. Dazu zählt exemplarisch die jüngere Migrationsgeschichte Tirols. Exkurse zur Migrationsgeschichte von Schottland und dem Baskenland mit einer mit Südtirol in vielfacher Hinsicht vergleichbaren Entwicklung von Auswanderungs- zu Einwanderungsregionen ergänzen das Bild ebenso, wie der Blick auf Länder mit einer im europäischen Kontext gesehen eher kurzen (jüngeren) Migrationsgeschichte, die wie Irland ab den 1990er-Jahren einen außerordentlichen Wirtschaftsaufschwung erlebt haben und im Vergleich etwa zur Schweiz, zu Frankreich, Deutschland und Österreich erst nach der Jahrtausendwende zu Einwanderungsländern wurden. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse der im Projekt erarbeiteten Analysen mit Regional- und Länderanalysen bietet die Möglichkeit, die Besonderheiten der Südtiroler Arbeitsmigration bzw. deren Analogien zu anderen Gebieten Europas zu erkennen. Die historische Verschiedenartigkeit der Migrationsphänomene, gepaart mit wirtschaftlichen Grundtendenzen, die in der Regel von einer entsprechenden Politik begleitet werden, haben Auswirkungen auf Migration sowie Migrations- und Integrationspolitik(en).

Forschungsergebnisse zur Region Tirol finden sich im Beitrag „Auf vielen Wegen nach Tirol. Aspekte der Zuwanderungsgeschichte Tirols in der Zweiten Republik“ von Gerhard Hetfleisch im Sammelband von Eva Pfanzelter/Dirk Rupnow: einheimisch – zweiheimisch – mehrheimisch. Geschichte(n) der neuen Migration in Südtirol. Bozen 2017.