Dieser Projektteil ist auf den Bereich Schule und Erziehung im Kontext von Migration fokussiert. Dabei haben sich im Laufe der Forschungstätigkeit zwei Schwerpunkte herauskristallisiert.
Zum einen wird versucht, Schule und Migration möglichst von innen heraus zu erzählen: Durch Unterrichtsbeobachtung in exemplarisch ausgewählten Südtiroler Pflichtschulen, Interviews mit Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften und Schulführungskräften wird versucht, jenseits der oft teilenden und Migration ausschließlich problematisierenden Diskurse ein lebensnahes Bild der Situation zu zeichnen und der Reflexion und wissenschaftlichen Deutung anzubieten.
Zum anderen zeigt sich ein für Südtirol spezifischer und besonders zentraler Aspekt, nämlich die Alphabetisierung in einer fremden Sprache und deren Auswirkung auf die Alphabetisierung in der Muttersprache. Hiermit wird an der Migrationstatsache und in den Migrationsfamilien ein Phänomen aktualisiert, das für die Generation von Südtirolerinnen und Südtiroler unter dem Faschismus prägend war. Was lässt sich aus diesen Erfahrungen wechselseitig lernen?